Vokietija – Verslo paslaugos: teisinės, rinkodaros, konsultavimo, įdarbinimo, spausdinimo ir apsaugos – Ehemaliges Marineuntersuchungsgefängnis Kiel - vom Gefängnis zum Ort für alle, gemeinwohlorientierte Projektentwicklung, historisches und denkmalpflegerische Gutachten & diskursive Geschichtsforschung
Vokietija – Verslo paslaugos: teisinės, rinkodaros, konsultavimo, įdarbinimo, spausdinimo ir apsaugos – Ehemaliges Marineuntersuchungsgefängnis Kiel - vom Gefängnis zum Ort für alle, gemeinwohlorientierte Projektentwicklung, historisches und denkmalpflegerische Gutachten & diskursive Geschichtsforschung
I dalis: Perkančioji organizacija
I.1) Pavadinimas ir adresai:
Oficialus
pavadinimas: Landeshauptstadt Kiel
Adresas: Fleethörn 9
Miestas: Kiel
Pašto
kodas: 24103
Šalis: Vokietija
Asmuo
ryšiams:
El-paštas: rathaus@kiel.de
Interneto adresas (-ai):
Pagrindinis adresas: https://www.kiel.de
II dalis: Objektas
II.1.1) Pavadinimas:
Ehemaliges Marineuntersuchungsgefängnis Kiel - vom Gefängnis zum Ort für alle, gemeinwohlorientierte Projektentwicklung, historisches und denkmalpflegerische Gutachten & diskursive Geschichtsforschung
Nuorodos numeris: ZV-K2-25-0992000-4121.01
II.1.2) Pagrindinis BVPŽ kodas:
79000000
Verslo paslaugos: teisinės, rinkodaros, konsultavimo, įdarbinimo, spausdinimo ir apsaugos
II.1.3) Sutarties tipas:
Kita
II.1.4) Trumpas aprašymas:
Das ehemalige Marineuntersuchungsgefängnis (MUG) an der Rostocker Straße in der Wik ist ein bedeutendes baukulturelles Erbe Kiels. Unter dem Motto „Vom Gefängnis zum Ort für alle“ soll in den kommenden Jahren eine neue Nutzungsperspektive für das derzeit leerstehende Gebäude entwickelt werden. Dabei steht die Nutzungsfindung im Spannungsfeld der besonderen Vergangenheit des Gebäudes einerseits und einer potentiellen, zukunftsweisenden Nutzung andererseits. Gemeinsam mit der Stadtgesellschaft soll in einem offenen, diskursiven und experimentellen Prozess das MUG zu einem lebendigen Ort für alle werden. Das Projekt wird mit 4 Millionen Euro aus dem Bundesförderprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ gefördert.
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Das Marineuntersuchungsgefängnis ist als Teil des Marinequartiers Wik ein wichtiger Bestandteil des baukulturellen Erbes Kiels. Es wurde 1904 als kaiserliche Arrestanstalt errichtet und 1937 von den Nationalsozialisten umfassend erweitert. Es befindet sich in direkter Nachbarschaft der historischen technischen Marineschule, die aktuell als zentrale Unterkunft für Geflüchtete genutzt wird, sowie des Anschar-Quartiers, welches zwischen 2006 und 2018 vom Marine-Garnisonslazarett zu einem gemischt genutzten Viertel (Wohnen und Arbeiten) konvertiert wurde. Östlich des Gebäudes befindet sich nach wie vor der Marinestützpunkt Wik.
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Geschichtliche Relevanz kam dem Gebäude vermutlich erstmals während des „Matrosenaufstands“ 1918 zu, da hier wahrscheinlich die Deserteure inhaftiert wurden. Anlass für den Aufstand war der Befehl der Seekriegsleitung in den letzten Wochen des 1. Weltkrieges für einen Einsatz der Flotte gegen die überlegene britische Marine, der von vielen Matrosen als sinnlos angesehen wurde. In Kiel kam es am 3.11.1918 zum gewaltsamen Aufstand, der auf andere Städte übergriff. Dies führte am 9.11.1918 zur „Novemberrevolution“ und somit zum Ende des Kaiserreichs und zum Ausruf der Republik. Während des 2. Weltkrieges waren im Marineuntersuchungsgefängnis insbesondere regimekritische Matrosen und Offiziere inhaftiert, die teils auf die Vollstreckung eines Todesurteils warte-ten. Nach Aufgabe der Gefängnisnutzung Ende des 2. Weltkriegs wurde es vermutlich zunächst als Studentenwohnheim, dann als Männerledigenwohnheim und später als Kreiswehrersatzamt genutzt. Seit 2004 steht das Gebäude leer und befindet sich aufgrund des vorliegenden Sanierungsstaus und dem langen Leerstand in einem schlechten baulichen Gesamtzustand. Im Jahr 2016 wurde das Gebäude von der Landeshauptstadt Kiel (LHK) erworben.
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Teile des Marinequartiers bilden einen räumlichen Handlungsschwerpunkt der 2023 im Rahmen der Städtebauförderung beschlossen Vorbereitenden Untersuchungen mit integriertem städtebaulichen Entwicklungskonzept „Grüne Wik“. Zentrale Ziele sind das baukulturelle Erbe zu aktivieren, neue Nutzungen in den historischen Gebäuden zu etablieren, die Geschichte sichtbar zu machen und das historisch isolierte Marinequartier besser mit dem Ortsteil Wik zu verbinden. Das MUG ist hierbei eine der Schlüsselmaßnahmen, auch in Hinblick auf die Verbindung des zukünftig zu realisierenden Schleusenpark nördlich des Gebäudes mit dem südlich angrenzenden Anscharpark.
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Bauliche Maßnahmen: Im Fokus der baulichen Maßnahmen bis Ende 2028 steht die Sanierung des eingeschossigen Südflügels (T1) als multifunktionaler Veranstaltungsort sowie die Sicherung der restlichen Gebäudeteile. Darüber hinaus soll der Innenhof und die angrenzenden Freiflächen umgestaltet werden. Die baulichen Maßnahmen werden größtenteils von der LHK geplant und umgesetzt und sind nicht Teil des Auftrags.
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Konzeptionelle Maßnahmen: Bei den konzeptionellen Maßnahmen liegt der Fokus auf der partizipativen Entwicklung von zukünftigen Nutzungsperspektiven für das Gebäude sowie auf der Aufarbeitung der Geschichte und seiner Bedeutung. Hierbei soll die zukünftige Nutzung über ein von 2026-2028 fortwährend entwickeltes Betriebs- und Nutzungskonzept definiert werden.
Das Betriebs- und Nutzungskonzept basiert einerseits auf den Erkenntnissen aus dem Entwicklungsprozess, in dem das Potenzial des Gebäudes durch die Erprobung von Pioniernutzungen, regelmäßige Formate zur Öffentlichkeitsbeteiligung, vielfältige Veranstaltungsformate und den Erkenntnissen aus der Geschichtsforschung (LB 2) systematisch herausgearbeitet werden soll. Andererseits steht dem die Anforderung gegenüber eine dauerhafte wirtschaftliche Tragfähigkeit zu entwickeln, insbesondere im Hinblick auf die begrenzten Fördermittel aus der Städtebauförderung für eine potentielle Anschlussfinanzierung.
Die Umsetzung der konzeptionellen Maßnahmen erfolgt durch drei Beauftragungen:
• Leistungsbaustein 1: Prozessentwicklung & -koordination (LB1, Los 1);
• Leistungsbaustein 2: Gutachten zur Historie und denkmalpflegerische Zielplanung sowie Integration der Stadtgesellschaft in den Forschungsprozess (LB2, Los 2);
• Leistungsbaustein 3: „Hausmeisterei & Impulse setzen“ (LB3, separate Vergabe).
II.2) Aprašymas:
II.2.1) Kitas (-i) šio pirkimo BVPŽ kodas (-ai):
79000000 Verslo paslaugos: teisinės, rinkodaros, konsultavimo, įdarbinimo, spausdinimo ir apsaugos